Ursprung in China

Sucht man den Stoff, aus dem die Träume sind, so ist es die Seide gewiss von Anfang an. Auf ewig mit ihr verbunden: Xi Ling Shi, Chinas legendäre Kaisergemahlin und Entdeckerin des edlen Fadens vor 5000 Jahren, seither als Seidengöttin verehrt.

Die Seidenstrasse

Anders als es der Sprachgebrauch suggerieren mag, gibt es nicht nur eine, sondern mehrere davon. Sie bilden das längste Wegnetz der vormodernen Welt, von Xian, der kaiserlichen Hauptstadt Chinas bis ans Mittelmeer, wo die Seide erst mal im antiken Rom Furore macht. 

Das Rätselwort Serinda

Sie würden aus Serinda kommen, ein Land, das auf keiner Karte dieser Welt verzeichnet ist. Und sie behaupten vor dem Kaiser in Byzanz, sie könnten ihm in Sachen Seide von grossem Nutzen sein.

So viel sei verraten: China ist es nicht, woher die Mönche mit ihrer Schmuggelware kommen. Aber auch nicht Indien, wie das Rätselwort Serinda so manche in die Irre führen lässt.

Der lange Weg nach Westen

Entwickelt sich Byzanz danach zum grössten Seidenmarkt ausserhalb Chinas, so ist der Seidenbau noch lange nicht in Europa angekommen. Wer aber würde schon darauf tippen, dass es die Araber sind, die im Zuge ihrer Eroberungen auch die Seide mit sich bringen, erst in Spanien, dann in Sizilien. So dass man ab hier von der arabischen Seidenstrasse sprechen kann, die nach Norden über den Alpenraum weiterführt, wo seither die Seide nicht mehr wegzudenken ist.