Kommen Sie mit auf die Seidenstrasse, im Tross der Karawanen Richtung Westen, wo schon Alexander der Grosse vergeblich sich bemüht, dem Geheimnis der Seidenherstellung auf die Spur zu kommen. Das antike Rom sogar bereit, für ein Kilo Seide ein Kilo Gold hinzulegen, nur leider ohne geringste Ahnung, wie man sie selber produzieren könnte.
Noch sollte es über 500 Jahre dauern, bis die besagten Mönche aus Serinda dem Unwissen ein Ende setzen, als sie in Konstantinopel am kaiserlichen Hof aufkreuzen, in ihren Wanderstäben winzig kleine Eier, darin das ganze Geheimnis der Seidenherstellung.
Für das spätrömische Byzanz ein Geschenk des Himmels, wo sie einer eigenen Seidenproduktion entgegensehen dürfen, nun aber auch für immer aus der Abhängigkeit Chinas sowie des ruinösen persischen Zwischenhandels befreit.
Noch aber ist es ein langer Weg, bis das edle Gespinst aus dem Mittelmeerraum die Alpen überquert und auch ein kleines Dorf in der Innerschweiz erreicht, das sich nun in der Seidenindustrie einen Namen macht. Angekommen auf einem Weg, der 5000 Jahre zurückreicht. Ihn zu erkunden, ein faszinierendes Abenteuer.
Noch aber ist es ein langer Weg, bis das feine Gespinst aus dem Mittelmeerraum die Alpen überquert und auch ein kleines Dorf in der Innerschweiz erreicht. Angekommen auf einem Weg, der 5000 Jahre zurückreicht. Ihn zu erkunden, ein faszinierendes Abenteuer.
Und mittendrin ein Seidenmantel für einen König aus Sizilien, gefertigt von arabischen Muslimen. Was am Schnittpunkt von Orient und Okzident von einer verblüffend unbeschwerten Beziehung zwischen ihnen zeugt, von keinerlei Berührungsängsten und Abwehrreflexen getrübt. Besucher in der Wiener Hofburg, seinem heutigen Ausstellungsort, mögen sich die Augen reiben, dass es kulturübergreifend eine solche Nähe zwischen beiden Religionen tatsächlich einmal gab.
Bis im Mahlstrom der Geschichte der seidene Ornat aus Sizilien zum Krönungsmantel der deutschen Kaiser avanciert – das arabisch-muslimische Erbe gezielt daraus verdrängt – nunmehr ganz im Zeichen einer Zeitenwende, wo sich mit den Kreuzzügen das folgenschwerste Verhängnis zwischen Islam und Christentum zusammenbraut, dessen gewaltige Erschütterungen bis in unsere Zeit nachhallen.